Boot Anlegen bei Wind erfordert Übung und die richtige Technik. Mit unseren bewährten Methoden lernen Sie, wie Sie Boot Anlegen bei Wind auch bei starken Böen sicher bewältigen. Der Schlüssel liegt in der Vorbereitung: Beim Boot Anlegen bei Wind sollten Sie immer Strömung, Windrichtung und die richtige Positionierung der Fender beachten. So wird Boot Anlegen bei Wind zur sicheren Routine.
Ob mit Motor- oder Segelboot – Boot Anlegen bei Wind muss kein Stress sein. Wir zeigen Ihnen, wie Sie durch gezielte Manöver und klare Kommunikation Boot Anlegen bei Wind souverän meistern. Mit diesen Tipps gelingt Ihnen Boot Anlegen bei Wind garantiert entspannt und sicher!
Wer mit einem neuen oder noch unbekannten Boot den Liegeplatz verlässt, wird möglicherweise ein wenig unsicher diesem ersten entscheidenden Manöver entgegensehen. Dabei ist das Ablegen aus der Box fast immer am einfachsten, vorausgesetzt, es werden einige Grundregeln beachtet: Bevor die Leinen losgeworfen werden, vergewissert man sich, ob keine losen Tampen im Wasser hängen. Allzu leicht können sie in den Propeller geraten. Die Festmacher-Leinen werden sorgfältig auf den Steg gelegt Bild 1(1).
Am günstigsten ist es, wenn Jeweils ein Crewmitglied eine der beiden Achterleinen einholt. Zur Sicherheit wird die am Fingerschlengel festgemachte Leine auf Slip gelegt und von Hand aufgefiert Bild 1(2), während man die andere Achterleine über die Seereling hebt, sodass sie von Hand bis mittschiffs geführt werden kann Bild 1(3).
Die losgeworfenen vorderen Festmacher lässt man so lange auf den Klampen belegt an Deck liegen, bis das Manöver voll ständig gelungen ist Bild 1(4).
Beim Absetzen vom Nachbarschiff sollte man nicht gegen die Seereling oder ihre Stützen drücken, da diese auf vielen Yachten nicht fest genug montiert sind oder im Kunststoffdeck Haarrisse entstehen können. Stattdessen setzt man das eigene Boot mit einem Bootshaken ab, der eine weiche, kugelgeschützte Kunststoff-Spitze hat. Diese wird gegen den Fuß einer Relingsstütze oder in die Löcher der Alu-Decksschiene gedrückt Bild 1(5).
Lose Schoten und Leinen an Deck sind gefährlich – man kann leicht darauf ausrutschen. Darum alle Bewegungen an Deck langsam und vorsichtig ausführen Bild 1(6).
Begrenzungsleinen für die Box machen das Manövrieren einfacher. Daran kann das Schiff auch per Hand verholt werden Bild 1(7).
Die wichtigste Regel aber lautet: mit der Maschine ganz langsam und ohne Panik zurückgehen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg Bild 1(8).

Leinen klarmachen
Wer kennt die Szene nicht Eine Yacht legt an, der Festmacher wird hektisch aus der Backskiste hervorgekramt und zum Steg hinübergegeben. Natürlich ist er vertörnt, und der Tampen fällt in den Bach, weil der Skipper versäumt hat, ihn vorher an Deck zu belegen.
Daher lautet vor dem Anlegen das erste Gebot Die Festmacher klarlegen!
Die Leinen werden vorsorglich auf den Decksklampen belegt und jeweils durch die Schanzaugen oder Lippklampen außenbords geführt. Danach hebt man sie über die Seereling wieder innenbords, wo sie sauber aufgeschossen werden. Auf dem Steg oder dem Nachbarschiff werden die Leinen grundsätzlich kurz festgemacht, während das längere Ende an Bord geholt und dort dichtgesetzt wird (Bild 2).

Ein missglücktes Anlegemanöver entsteht meistens durch ungenügende Vorbereitung. Der Skipper instruiert seine Mannschaft nicht, wo und wie er das Boot festmachen will. So, wie auf der Zeichnung unten dargestellt, läuft das Manöver dann meistens ab: Der Vordecksmann versucht verzweifelt, die vertörnte Vorleine zu klarieren, und der Skipper hält – halb außenbords hängend – das Boot am Pfahl fest, weil er keine Achterleine ausbringen kann.
Die Yacht treibt daraufhin je nach Wind- und Stromrichtung gegen Pfähle und Nachbarlieger, es kommt zu Kollisionen (Bild 3).

Eine weitere, häufig beobachtete Ursache für missglückte Anlegemanöver ist die falsche Einschätzung der Boxlänge. Es werden zu kurze Achterleinen ausgebracht während das Boot einläuft. Die Vorleinen können nicht zum Steg hinübergegeben werden. Die Folgen: Das Boot treibt quer, und Havarien an den Nebenliegern
sind wiederum nicht auszuschließen (Bild 4).

Falls man beim Einlaufen in eine Box die Achterleinen nicht rechtzeitig auf den Heckpfählen ausbringen kann, ist es richtig, zuerst eine Vorleine am Steg zu befestigen und dann mit dem Motor rückwärts zu manövrieren. Der Vordecksmann fiert dabei die Vorleine zügig auf. Hilfreich ist es, wenn der Skipper große Buchten in die Achterleinen knotet und diese mit dem Bootshaken über die Pfähle hebt Niemals nur an den Pfahlklampen oder -haken festmachen Sie halten gewöhnlich starkem Zug oder Schwell nicht stand (Bild 5).

Anlegen bei Wind oder Strom quer zur Box
Schwierig ist es, bei starkem seitlichen Wind oder quersetzendem Strom in eine Box einzufahren. Versucht man es mit dem Wind oder Strom, so wird der Bug gegen den Lee-Pfahl gedrückt, das Heck schwenkt sehr schnell herum und das Boot wird wieder aus der Box gezogen. In einer derartigen Situation gelingt es kaum, die achteren Festmacher auszubringen. Das Manöver glückt jedoch sicher, wenn man das Boot unter Motor mithilfe einer Vorspring um den leewärtigen achteren Pfahl gegen den Strom oder Wind in die Box eindreht. Sobald das Heck weit genug an den Pfahl in Stromluv herangeschwojt ist, wird dort ein achterer Festmacher übergehängt. Erst wenn das Boot ganz in die Box eingeschwenkt ist, wird die Vorspring aufgefiert und nach achtern genommen, wo sie als zweite Achterleine dient. Dadurch ist das Heck gesichert, während das Boot zügig an den Steg manövriert wird. Bei rauen Pfählen müssen mehrere Fender im Drehbereich ausgebracht und so fixiert werden, dass sie sich nicht beiseite schieben (Bild 6).

Das Ablegen aus einer Box bei Wind oder Strom quer ist einfacher, da hier bereits eine Leinenverbindung zu den Pfählen und zum Steg besteht, die man sich zunutze machen kann. Zuerst wird der vordere Lee-Festmacher gelöst und der luvwärtige Festmacher auf Slip gelegt. Er muss ausreichend lang sein, da er den Bug bis zur Pfahlreihe fixieren soll. Danach wird der leewärtige Heckfestmacher geslippt Bild 7(1). Ist dies nicht möglich, so muss damit gewartet werden.
Das Boot wird jetzt von zwei Crewmitgliedern per Hand aus der Box gezogen, wobei vorne gefiert und achtern dichtgeholt wird. Hat das Heck den Achterpfahl erreicht, wird hier der Festmacher von der Klampe genommen und per Hand nach mittschiffs geführt Bild 7(2). Ist der Strom zu stark, muss unter Umständen eine Hilfsleine zu einer Klampe mittschiffs geschoren werden. Falls die Lee-Achterleine noch nicht gelöst werden konnte, muss dies in dieser Position geschehen, indem man die Luvleine fiert und das Heck zum Leepfahl driften lässt. Unter Fieren der Vorleine wird das Boot so weit achteraus geholt, bis sich der achtere Festmacher mittschiffs befindet Bild 7(3). Erst jetzt löst man die Vorleine, legt das Ruder gegen den Strom oder Wind und zieht das Boot unter Motor in diese Richtung aus der Box heraus, wobei die Luv-Heckleine noch so lange per Hand nach vorn geführt wird, bis der Bug den Nachbarlieger beziehungsweise Leepfahl klar passiert hat Bild 7(4). Die Drehrichtung des Propellers ist bei diesem Manöver unwesentlich, da der Strom beziehungsweise Wind den Bug stärker nach Lee versetzt als das Heck. Beim Segelboot wirkt sich hier die Lateralfläche von Rumpf und Kiel aus, beim Motorboot ist es der meist vorlich angeordnete hohe Aufbau, der den größten Windwiderstand bietet.

Anlegen im Strom
Ein falsch eingeleitetes Anlegemanöver seitlich an einem Schwimmschlengel bei starkem Strom kann eine schwere Havarie auslösen. Grundsätzlich gilt: Niemals mit dem Strom anlegen. Wird dies missachtet, kann folgende Situation eintreten: Nach dem Einscheren in eine Lücke wird fälschlich zuerst die Bugleine ausgebracht. Geschieht dies mit Verzögerung, kann das Heck durch den Strom vom Schlengel abgedrückt werden. Oft ist es dann bereits zu spät, noch die Heckleine auszubringen. Das Boot wird jetzt ziemlich rasch vom Strom ganz herumgedrückt werden, bis es parallel zum Schlengel liegt. Hat dicht achteraus bereits eine andere Yacht festgemacht, ist eine Kollision unvermeidbar.
Die beschriebene Havarie macht deutlich, dass rundsätzlich gegen Strom oder Wind angelegt werden muss. Der Strom hat Jedoch stets Vorrang vor der Windrichtung, sofern seine Fließgeschwindigkeit wenigstens einen halben bis einen Knoten beträgt (Bild 8).

- Wird der Liegeplatz mit dem Strom angesteuert, so muss der Skipper das Boot in ausreichendem Abstand zum Steg in die entgegengesetzte Fahrtrichtung bringen.
- Ist der freie Platz am Steg erreicht, lässt man das Boot mit langsamster Fahrt voraus und Ruderlage Richtung Steg eindriften.
- Der Rumpf sollte möglichst auf ganzer Länge abgefendert sein. Zuerst wird die Vorleine ausgebracht.
- Unmittelbar darauf muss die Achterspring festgemacht und durchgesetzt werden, da sie die Position des Bootes am Steg fixiert. Ihr fällt also die wichtigste Aufgabe zu.
- Danach folgt die Vorspring und schließlich die Achterleine, die kaum auf Spannung steht.
Anlegen vor Buganker
In südlichen Häfen wird überwiegend der Buganker ausgebracht und mit dem Heck zur Pier festgemacht. Damit dieses Manöver gelingt, muss man genau wissen, ob der Propeller in Rückwärtsfahrt links oder rechts herum dreht. Denn je nachdem wird das Boot beim Rückwärtsfahren mit dem Heck nach Backbord oder Steuerbord aus schwenken, sodass man die Lücke zwischen den anderen Booten unter Umständen verfehlt. Bei der Yacht A dreht der Propeller in Rückwartsfahrt rechts herum. Man läuft daher in einem Winkel von etwa 45 Grad über Steuerbord auf die Ankerposition zu. Nachdem der Anker gefallen ist und reichlich Kette gesteckt wurde, fährt man das Schiff aus dieser Position rückwärts zum Kai. Dabei schwenkt das Heck nach Steuerbord aus, und der Anlegeplatz wird genau getroffen.
Bei der Yacht B dreht der Propeller in Rückwärtsfahrt links herum. Man fährt über die Mittellinie hinaus und stoppt das Boot über Backbord ebenfalls auf etwa 45 Grad. Nach dem Ausbringen des Ankers wird hier in Rückwärtsfahrt das Heck nach Backbord auswandern.
Anlegen bei auflandigem Wind
Das Anlegen bei auflandigem Wind ist einfach, vorausgesetzt, man nutzt die Windkraft behutsam aus. Beim längsseitigen Festmachen setzt man das Boot vorsichtig im spitzen Winkel zuerst mit dem gut abgefenderten Bug gegen den Steg, da sowohl beim Motorboot als auch beim Segelboot der Bug stets zuerst nach Lee driftet (Bild 9).

Hier wird sofort die Vorspring ausgebracht. Der Wind versetzt dabei das Heck gegen den Steg, sodass das Boot in Ruhe festgemacht werden kann.
Weht der auflandige Wind sehr stark, so wird das Boot parallel zum Anlegeplatz aufgestoppt, worauf der Bug durch den Winddruck selbständig gegen den Steg versetzt wird (Bild 10).

Steht starker Schwel! auf die Pier oder Stegan lage und sind keine Heckpfähle vorhanden, so ist es besser, das Boot mit einem Aufschießer in ausreichendem Abstand vor den Buganker zu legen und an der Kette beziehungsweise Leine zurückdriften zu lassen, bis die Heckleinen ausgebracht werden können (Bild 11).

Allerdings beinhaltet dieses Manöver stets die Gefahr, dass der Anker im Seegang slippt und Heck oder Ruder mit dem Steg kollidieren.
Anlegen bei seitlichem Wind
Schwierig ist es, bei starkem seitlichen Wind in eine Box einzulaufen. Man fährt mit ausreichender Fahrt möglichst nahe an den luvwärligen Pfahl heran und legt im Vorbeifahren die luvwärtige Achterleine auf Slip. Sie wird so weit aufgefiert, bis ein Mann mit einer langen Leine auf den Steg hinüberspringen kann. Diese wird sofort weit in Luv festgesetzt. Vom Vordeck aus holt man jetzt die Yacht an der Hilfsleine in die richtige Position, bis die beiden vorderen Festmacher übergeben werden können (Bild 12).

Erst wenn diese am Steg sicher festgemacht sind, wird das Boot unter Fieren beider Vorleinen und Dichtholen der Luv-Achterleine so weit nach achtern verholt, dass auch die leewärtige Achterleine auf den Pfah l gehängt werden kann.
Einparken in eine schmale Lücke
Das Anlegen in stehenden Gewässern ist immer dann ein Problem, wenn der freie Liegeplatz gerade die Größe der eigenen Yacht hat (Bild 13).

Da ist man auf die Hilfe der Vorspring angewiesen. Der gut abgefenderte Bug wird vorsichtig an den Steg heranmanövriert, sodass der Vordecksmann übersteigen und die Vorspring – möglichst weit achterlich – festsetzen kann. Jetzt legt der Skipper das Ruder zur stegabgewandten Seite und gibt etwas Fahrt voraus. Das Heck wird dadurch langsam an den Steg herangedrückt. Man nennt dieses Manöver auch “Eindampfen in die Spring“, weil es üblich ist, Berufsschiffe so an begrenzten Plätzen anzulegen.
Ablegen bei auflandigem Wind
Schwierig ist das Ablegen, wenn der Wind auf den Steg steht und andere Boote den Liegeplatz begrenzen. Auch hier muss wieder die Vorspring eingesetzt werden. Mit BackbordRuder (in diesem Fall) und langsamer Fahrt voraus wird das Heck möglichst weit vom Steg abgedrückt Bild 14(1).
Bei diesem Manöver muss der Bugbereich besonders gut abgefendert werden. Ist man sicher, mit Rückwärtsfahrt von den Nachbarliegern freizukommen, wird Steuerbord-Ruder und langsame Fahrt zurück gegeben. Erst wenn das Boot eindeutig klar vom Steg achteraus fährt, wird die vorher auf Slip gelegte Vorspring losgeworfen Bild 14(2).
Bei genügendem Sicherheitsabstand zum Steg geht man mit Steuerbord-Ruder auf Fahrt voraus Bild 14(3).

Ablegen gegen den Strom
Das Ablegen erfolgt ebenfalls grundsätzlich gegen den Strom – entweder in Vorausfahrt oder in Rückwärtsfahrt. Zuerst wird (bei Vorausfahrt) die Achterleine gelöst Bild 15(1), danach die Vorspring Bild 15(2). Auch die Vorleine kann jetzt ohne Schwierigkeiten eingeholt werden, da die Achterspring das Boot sicher im Strom hält Bild 15(3). Diese wird auf Slip gelegt, sodass sie leicht von Bord aus losgeworfen und eingeholt werden kann. Der Vorschiffsmann drückt den Bug leicht vom Steg ab und geht mittschiffs an Bord. Der Skipper legt Ruder zur Strommitte hin und gibt leichte Fahrt voraus Bild 15(4). Erst wenn das Boot so weit abgeschwojt ist, dass ungehindert von anderen Yachten Fahrt aufgenommen werden kann, wird auch die Achterspring eingeholt Bild 15(5). Vorsicht, dass das Heck nicht gegen den Steg schlägt.

Ablegen mit Strom von achtern
Das Ablegen mit Strom von achtern ist wesentlich schwieriger als das Ablegen gegen den Strom. Auch hierbei ist die richtige Handhabung der Spring unerlässlich.
Zuerst löst man die Vorleine Bild 16(1). Die auf Slip gelegte Vorspring hat die Hauptarbeit zu leisten . Daher wird zuerst die Achterspring losgeworfen Bild 16(2) und anschließend die Achterleine Bild 16(3).
Damit das Heck zügig vom Steg abschwenkt, gibt man mit der Maschine etwas Fahrt voraus, während das Ruder zum Steg hin zeigt Bild 16(4). Den Bug gut abfendern.
Der Strom wird jetzt das Heck schnell weiter herumschwenken. Daher muss zügig die Vorleine eingeholt und das Boot unter Maschine rückwärts vom Steg abgezogen werden, wobei das Ruder zum Fahrwasser hin zeigt Bild 16(5).
Erst wenn das Boot einen ausreichenden Abstand vom Steg erreicht hat, wird die Vorausfahrt eingeleitet Bild 16(6).
